Erstmals in dieser Saison gingen die Sportfreunde Salzstetten nicht als Sieger vom Platz. Gegen die „jungen Wilden“ der Spvgg Freudenstadt kam der Tabellenführer nicht über ein 1:1 (1:1) hinaus – und das in Überzahl. Denn bei den mit jungen Spielern gespickten Gästen sah ausgerechnet Routinier Eugen Remmel schon nach 38 Minuten wegen Gegnerbeleidigung die Rote Karte. In Unterzahl wäre auch ein Freudenstädter Sieg denkbar gewesen, denn die schnellen Kurstadt-Kicker mischten die Salzstetter ganz schön auf.
Da war gestern durchaus eine Überraschung drin in Salzstetten. Denn der bis dato in allen Spielen erfolgreiche Tabellenführer hatte ganz schön zu tun, bis am Ende wenigstens ein Punkt in Salzstetten blieb. Ein bisschen mehr Abgeklärtheit vor dem Tor, vor allem von Freudenstadts technisch sehr starken Alieu Camara – und die Kurstädter wären nicht unverdient als Sieger vom Platz gegangen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass die Salzstetter in der 85. Minute wohl zu Recht mit einer Entscheidung des eigentlich gut leitenden Schiedrichters Florian Vosseler haderten. Denn der pfiff den vermeintlichen Siegtreffer von Dein Smajovic zurück. Der Salzstetter Spielertrainer war bei Ballabgabe aber noch hinter seinem unmittelbar daneben laufenden Mitspieler Pascal Ade, allerdings waren beide Salzstetter so eng beieinander, dass von außen kaum feststellbar war, wer den Ball über die Linie geschossen hat. Insofern war die Entscheidung Vosselers schon nachvollziehbar.
In dem sehr schnellen und guten Bezirksligaspiel hatten die Gäste aus der Kurstadt die erste dicke Chance schon in der 3. Minute, als sich Wirbelwind Ümit-Kaan Celikkol über die linke Seite bis in den Fünfmeterraum durchspielte, dann aus spitzem Winkel abzog, aber Salzstettens Keeper Joshua Blöchle war auf dem Posten. Ohne großes Abtasten ging es rauf und runter. Die Gastgeber gingen in der 18. Minute in Führung. Co-Spielertrainer Daniel Wehle verlagerte im Mittelfeld das Spiel durch einen klugen Pass auf die rechte Seite, wo sich Haris Abdagic bis zur Grundlinie durchsetze und den Ball seinem Spielertrainer Dein Smajovic maßgerecht servierte. Der köpfte die Flanke aus kurzer Distanz ins Netz.
In der 31. Minute schien der Ausgleich fällig. Zunächst scheiterte Camara frei vor Blöchle an dessen hochgerissenen Fäusten, den Nachschuss von Leon Lisicar wehrte der Salzstetter Keeper ebenfalls mit den Fäusten ab. Doch das 1:1 sollte nicht mehr lange auf sich warten lassen – und das war eine Co-Produktion der auffälligsten Freudenstädter Spieler, der wieselflinken und kaum zu haltenden Camara und Celikkol. Letzter traf mit einem strammen Schuss zum 1:1.
In der 38. Minute flog der Innenverteidiger die Gäste, Eugen Remmel, wegen Beleidigung des Gegenspielers von Platz. Wer nun gedacht hat, das Spiel würde zugunsten der Salzstetter kippen, sah sich getäuscht. Im Gegenteil: Angetrieben von einem ganz starken Matthias Ade gab’s eine Drangphase der Gäste bis zur Pause. Wobei auf der Gegenseite Dein Smajovic mit einem Freistoß an den Außenpfosten den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzte.
Nach dem Wechsel ließen die Gäste keinen Deut nach und die Sportfreunde verstanden es weiter nicht, ihre Überzahl auszuspielen. Die besseren Chancen, und da zumeist durch den überragenden Camara, hatten die Gäste aus Freudenstadt. Der 20-jährige spielte sich, meist zusammen mit dem ebenfalls kaum zu bändigenden Dogukan Süzgec, immer wieder mit einem oder zwei Übersteigern und mit Tempo bis vors Tor, narrte dabei die halbe Abwehr, vergaß aber im entscheidenden Moment den Torabschluss, so dass es bei der unterm Strich gerechten Punkteteilung blieb.
Salzstettens Dein Smajovic erkannte die Leistung des Gegners in Unterzahl an. „Wir hätten uns nicht beschweren können, wenn wir das Spiel verloren hätten. Nach der roten Karte waren wir komplett aus dem Spiel. Bei uns hat jeder einen Gang zurückgeschaltet. Es ist aber auch schwierig, gegen diese wahnsinnig schnellen Spieler zu verteidigen. Beim vermeintlichen 2:1 war ich bestimmt nicht im abseits. Insgesamt können wir mit jetzt fünf Siegen und einem Unentschieden in sechs Spielen leben.“
Freudenstadts Mathias Trautwein meinte. „Von den Chancen her hätten wir das Spiel, trotz Unterzahl, eigentlich gewinnen müssen. Wenn man gegen den Tabellenführer mit zehn Mann ein Unentschieden holt, haben wir nicht so viel falsch gemacht.“ Die herausgespielten aber nicht genutzten Chancen seines Teams führte er auf die Jugend und die Unerfahrenheit eines großen Teils der Mannschaft zurück. „Aber wir haben eine geschlossene Mannschaftsleistung gezeigt und nur zwei oder drei Chancen zugelassen.“
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SG Hopfau / Leinstetten – Spvgg Freudenstadt II 3:3 (2:0). Vor 100 Besuchern brachte Christian Springmann die Gastgeber in Leinstetten früh mit 1:0 in Front (6.). Als Spielertrainer Daniel Ruoff dann das 2:0 für den letztjährigen Underdog der Liga markierte, schien sich eine Überraschung anzubahnen. Doch auf der anderen Seite präsentierte sich Spielertrainer Dominik Graf einmal mehr in Topform und zeigte mit seinen beiden Toren zum 2:2 (67., 81.), dass er auch im gesetzteren Alter nichts von seiner Gefährlichkeit eingebüßt hat. In der 87. Minute brachte Sven Kläger Freudenstadt II sogar mit 3:2 in Führung, doch Sven Guhl gelang in der Nachspielzeit noch der Treffer zum unterm Strich gerechten 3:3 (90. + 4).
