Die Spielvereinigung Freudenstadt hat das Kellerduell im Samstagsspiel bei der SG Dornstetten mit 3:1 gewonnen und sich ins Mittelfeld abgesetzt, während die SG auf dem vorletzten Platz festhängt. Die Kurstädter drehten im Nachbarschaftsduell einen 0:1-Rückstand in einen 3:1-Sieg, der aufgrund der Chancenfülle auch verdient war.
Beide Teams begannen auf dem Kunstrasen in Dornstetten sehr forsch und engagiert und so entwickelte sich zunächst ein schnelles und auch gutes Spiel, das eigentlich nicht den Positionen der beiden Mannschaften im Tabellenkeller entsprach. In der Anfangsviertelstunde kamen die Gastgeber zu ein paar ganz guten Möglichkeiten, aber dann gewann die Freudenstädter Abwehr um den starken Pascal Fahrner doch mehr und mehr Sicherheit und ließ kaum noch was zu. Auf der Gegenseite hatte Freudenstadt ein deutlichen Chancenplus, wobei allerdings Sven Kläger und Alessio Weimer die besten Möglichkeiten sehr leichtfertig vergaben.
Im Freudenstädter Tor feierte der 50-jährige Torwarttrainer Mitch Höck seinen Punktspieleinstand, da Stammkeeper Johannes Günter wegen seiner Ampelkarte in Durrweiler eine Sperre absaß. Und Höck wurde schon in der 3. Minute gefordert, als sich über rechts der wuselige Ercan Yaman durchsetzte und eine weite Flanke auf den aufgerückten Max Schlei schlug, doch dessen Kopfball parierte der 50-Jährige glänzend. Allerdings war er nach 18. Minuten geschlagen, als sich Yaman halbrechts gegen Anton Bensch durchsetzte und flach zur Dornstetter Führung traf (18.). Bis dahin hatten die Freudenstädter allerdings schon zwei dicke Chancen vergeben. Zunächst setzte sich in der 14. Minute Alieu Camara über links im Strafraum durch, traf aber mit einem Schlenzer nur die Latte. Drei Minuten später versemmelten Sven Kläger und Alessio Weimer eine Doppelchance fast schon fahrlässig. Nicht viel besser machte es der umständlich wirkende Kläger in der 26. Minute, als er nach glänzender Vorarbeit von Matthias Weimer, der über rechts immer wieder gefährliche Vorstöße einleitete, eine Hereingabe freistehend vom Elfmeterpunkt neben das Tor setzte.
So bedurfte es schon der Mithilfe des Dornstetter Innenverteidigers Mustapha Jatta, der einen Freistoß von der Mittellinie von Sven Maywurm recht unglücklich ins eigene Tor zum 1:1 abfälschte. Jatta machte ansonsten in der Abwehr eine sehr gute Figur und wurde in der 37. Minute der tragische Held der Dornstetter. Freudenstadt hätte unmittelbar vor dem Pausenpfiff sogar noch mit 2:1 in Führung gegen können, doch Alessio Weimer jagte völlig frei vor dem Tor das Leder über den Fangzaun. Der 1:1-Pausenstand war, obwohl er für Kurstädter ein bisschen glücklich zustande kam, angesichts das Chancenplus verdient.
Nach der Pause stellten die Kurstädter die Weichen schnell auf Sieg. Zunächst konnte Dornstettens Keeper Lukas Betz gegen seine früheren Mannschaftskollegen einen Freistoß von Matthias Weimer noch um den Pfosten drehen, (47.), zwei Minuten später war er aber machtlos. Kläger legte für den agilen Camara auf, der aus kurzer Distanz ins kurze Dreieck traf. Dornstetten bemühte sich zwar, angetrieben von Spielmacher Martin Schmid, um den Ausgleich, aber das defensive Mittelfeld und die Viererkette der Gäste ließen so gut wie nichts mehr zu.
Die Entscheidung fiel dann zwischen der 70. und 75. Minute. Zunächst sah Dornstettens Ercan Yaman die Rote Karte. Er war von Sven Maywurm, der gelb sah, im Mittelkreis gefoult worden und revanchierte sich, so dass ihn Schiedsrichter Jürgen Bühl (Mühlheim/Donau) zum Duschen schickte (72.). Drei Minuten später holte Dimitry Reser den schnellen Matthias Weimer im Strafraum von den Beinen, den fälligen Elfmeter verwandelte Matthias Ade zum 3:1 für die Gäste. Damit war die Partie gelaufen, zumal Höck mit einer Glanztat einen Freistoß von Philipp Wasel aus dem Dreieck boxte (78.).
„Mitch, du bist ein Killer“, gab’s ein Sonderlob vom sich hinter dem Tor warmmachenden Nick Seifert. Und auch Freudenstadts Trainer Narcis Nahodovic meinte: „Höck kann man auch mit 50 bedenkenlos bringen. Er hat sehr souverän gehalten.“ Nahodovic sprach angesichts der Chanchenfülle von einem „hochverdienten Sieg. Wir waren spielerisch besser, in den Zweikämpfen giftiger und viel präsenter. Am Anfang hatte ich ein bisschen Bedenken, nachdem wir unsere Chancen nicht reingemacht haben und in Rückstand geraten sind. Aber dann haben wir die Partie gedreht, und so können wir erst einmal durchschnaufen.“
Dornstettens Danijel Gavran fand es schade, dass „wir durch das Eigentor noch vor der Pause den Ausgleich haben hinnehmen müssen, nachdem wir ein bisschen überraschend in Führung gegangen waren. Aber das passt zu unserer Lage. Der Freudenstädter Sieg ist nicht unverdient.“
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SV Glatten – Spvgg Freudenstadt II 2:2 (2:1). Vor 120 Gästen auf den Glattener „Riedwiesen“, darunter erfreulich vielen Freudenstädtern, brachte Fabio Gruber die Kurstädter zunächst mit 1:0 in Front (16.). Durch einen an ihm selbst verursachten und auch von ihm dann selbst getretenen Foulelfmeter gelang Dennis Hrastic wenig später jedoch der viel umjubelte 1:1-Ausgleichstreffer für den frechen Aufsteiger aus Glatten. Doch das wars noch nicht. In der 45. Minute brachte Fabio Weimer die Glattener noch vor der Pause sogar mit 2:1 in Führung. Diese hatte dann in der zweiten Hälfte Bestand bis zur 86. Minute, ehe Gerhard Boos dann doch noch der Treffer zum freilich unterm Strich verdienten 2:2-Ausgleich gelang.
